Authentischer Einblick in die Landwirtschaft

CDA besuchte Hof von Bernd Pieper

Viele Eindrücke sammelte die CDA im Kreis Coesfeld rund um Jan Willimzig (2. vorne links) auf dem Hof von Bernd Pieper (vorne links).
Viele Eindrücke sammelte die CDA im Kreis Coesfeld rund um Jan Willimzig (2. vorne links) auf dem Hof von Bernd Pieper (vorne links).
Die Trockenheit in den letzten Wochen hat deutlich ihre Spuren hinterlassen, vor allem in der Landwirtschaft. Über dieses und weitere Themen diskutierten die Mitglieder der Christlich-Demokratisch Arbeitnehmerschaft (CDA) im Kreis Coesfeld und der Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth mit dem Lüdinghauser Landwirt, Bernd Pieper.

„Eure tägliche Arbeit ist unser täglich Brot“, fasste der Vorsitzende der CDA Lüdinghausen, Christian Kurz, bei seiner Begrüßung die Bedeutung der Landwirtschaft zusammen, die jedoch zuletzt unberechtigt in Verruf geraten sei, so Kurz.

Der 1458 erstmals erwähnte Hof von Bernd Pieper ist ein Vollerwerbsbetrieb. Auf 75 Hektar werden Mais, Gerste und Triticale angebaut. Im Vordergrund steht jedoch die Schweinezucht und -mast. Der Landwirt berichtete von den Abläufen dabei. Nach der Befruchtung werden die trächtigen Sauen in Kleingruppen gehalten, wo sich eigene Hierarchien bilden. Allerdings werde darauf geachtet, dass jede Sau ihren eigenen Fressplatz bekommt. Nach circa 115 Tragtagen gebären die Sauen in speziell dafür hergerichteten Buchten. Die frisch geborenen Ferkel verbleiben während der 21-28 tägigen Säugezeit bei der Sau. Hiernach gelangen die Ferkel in den Ferkelaufzuchtstall, bis es für diese dann zur Mast übergeht.

Dabei ist das Tierwohl für den Landwirt von zentraler Bedeutung, denn: „Nur ein Tier, welches sich wohlfühlt, bringt auch Leistung.“ So gebe es beispielsweise im Sommer einen Ventilator im Stall. Mit einer Rutsche gelangen die Ferkel, die in den oberen Stockwerken gehalten werden, in die unteren Stallungen. Gleichzeitig warnte Pieper vor falsch verstandenem Tierschutz: „Seitdem die Kastenstände breiter gemacht werden mussten, hatte ich noch nie so viele Totalverluste“, beklagte er. Da die in der sogenannten „Rausche“ befindlichen Sauen einen starken Bewegungsdrang haben, versuchen sie sich in den Ständen umzudrehen. Daher kommt es vor, dass sie sich unglücklich verkeilen und sich selbst strangulieren, was vorher nicht möglich war.

Abschließend diskutierten die Anwesenden mit Bernd Pieper und dem Abgeordneten Wilhelm Korth über verschiedene Themen. Pieper beklagte eine wachsende Bürokratie. So seien ihm beispielsweise Förderungen gestrichen worden, weil er einen Zirkus für wenige Tage auf seinem Feld habe campieren lassen. Korth warnte vor einer Veränderung der Landwirtschaft, wenn den kleineren Höfen Steine in den Weg gelegt würden und lediglich große Massenbetriebe übrigblieben. „Da geht viele soziale Kompetenz verloren“, so der Abgeordnete.

Der Vorsitzende der CDA im Kreis Coesfeld, Jan Willimzig, bedankte sich zum Abschluss bei dem Ehepaar Pieper: „Vielen Dank für den authentischen Einblick in Ihre Arbeit“, fasste Willimzig den Eindruck der Besucher zusammen.

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